Veganes Ostermilchbrot mit Krone aus Mandelkrokant

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Zutaten: Mehl, vegane Milch (Soja-, Haferflocken- oder Cashewkern-Milch), Hefe (frisch oder Trockenhefe), vegane Margarine oder Butter, Rosinen oder Sultaninen, Orangeat, Zironat, Zucker, Salz und Mandeln

Heute werden überlieferte festliche Traditionen oftmals als altbacken geschmäht. Mit dem Versuch, vor den Freunden und Bekannten möglichst cool und dem Zeistgeist entsprechend zu wirken, werden alte Rezepte zu den Feiertagen als zu einfaltslos abgetan und durch exotische Kreationen ersetzt um Weltläufigkeit zu demonstrieren.

Man kann jede Wette eingehen, dass der Besuch im Elternhaus zu den Feiertagen immer verlockend ist, vor allem wenn Speisen auf den Tisch kommen, die Erinnerungen aus den Kindertagen hervorrufen. „Wie bei Muttern zu Hause“ ist stets als dickes Lob anerkennend gemeint.

Bekommt man Besuch aus dem Ausland und wird nach typischen deutschen Rezepten gefragt, bestehen die Antworten zumeist eben genau aus diesen traditionellen Speisen (und nicht jenen der modernen internationalen Küche, die durchaus auch ihre unbestrittenen Vorzüge aufzuweisen hat). Und dazu gehört das Osterbrot, ursprünglich ein Gericht, das nach Ende der religiösen Fastenzeit gebacken wurde und vor allem im Süden und Osten Europas in den unterschiedlichsten Variationen weit verbreitet ist.

Dieses süsse Milchbrot schmeckt natürlich immer, zu jeder Jahrezeit und wir stellen dieses einfache Rezept heute hier vor – ergänzt mit einem kleinen Extra-Highlight. In den meisten Gegenden wird der Teig hierzulande vor dem Backen zu einem attraktiven Zopf geflochten. Wem das zu aufwändig ist, kann natürlich eine Kastenform benutzen und den Laib darin backen.

Die angebene Menge der Zutaten reicht für mehr als nur einen Zopf bzw. Brot. Sie kann in entsprechendem Verhältnis reduziert werden. Wir sind der Meinung, wenn man schon den Aufwand betreibt, lohnt es sich gleich zwei oder drei zu backen. So hat man zu Ostern einen kleinen Vorrat oder ein attraktives Mitbringsel als Geschenk, gepaart mit einem Strauss Osterglocken, parat.

In einer Schüssel werden ein Kilogramm Weizenmehl mit der zerbröckelten Hefe, einem halben Teelöffel Salz, einem halben Liter Milch, einhundert Gramm Zucker oder besser noch Honig, Melasse oder Zuckersirup aus Zuckerrüben bzw. Agaven- oder Apfeldicksaft miteinander gut vermischt. Vor einiger Zeit haben wir ein Rezept zur Herstellung von Cashewkern-Milch veröffentlicht).

Für ein besseres Gelingen lohnt sich die kleine Mühe, die Hefe vorher zerbröckelt in ein wenig warmen Wasser aufzulösen. Nun ca. einhundertfünfzig Gramm Margarine und die restlichen Zutaten hinzufügen. Rosinen oder Sultanien werden zuvor eine Viertelstunde in Wasser aufgeweicht um sie saftig werden zu lassen. Wieviel davon verwendet werden, bleibt den eigenen Vorlieben überlassen. Orangeat und Zitronat mit ihren kräftigen Aromen nicht zuviel, eine kleine Handvoll ist völlig ausreichend.

Alles gut miteinander mit der Hand oder einem Mixer mit Rührstäben durchkneten. Wie immer sind die Mengenangaben nur ein Anhaltspunkt, der Teig darf nicht zu trocken oder zu flüssig sein.

Manche Menschen mögen keine Rosinen. In dem Fall lässt man sie einfach weg oder ergänzt sie durch kleine Apfelstückchen.

Die Schüssel wird an einem warmen Ort zum Aufgehen des Hefeteiges gestellt und mit einem sauberen Tuch vor Zugluft geschützt.

Nachdem der Teig aufgegangen ist, wird er noch einmal gut durchgeknetet und zu einem Zopf geflochten. Dazu wird der Teig in drei Portionen geteilt und in lange aber nicht zu dünne Stränge geformt. Der Zopf wird auf ein mit Backpapier ausgelegten Blech gelegt.

Ansonsten wird wie oben erwähnt das Ganze einfach in eine mit Backpapier ausgelegte Kastenform gefüllt. Um eine Schliffbildung im Inneren des Brotes zu verhindern ist es besser, die Form in der Höhe nur zur Hälfte mit Teig zu füllen. Eine runde Springform ist natürlich ebenfalls gut geeignet.

Im vorgeheizten Backofen wird bei einhundertachzig Grad das Osterbrot gebacken. Die Zeit beträgt fünfundvierzig Minuten, was jedoch nur ein Anhaltspunkt ist. Am besten kurz vor Beendigung des Backens nach Sicht arbeiten bis das Kuchenbrot eine leichte Bräune erreicht hat. Der Backofen wird ausgeschaltet, die Tür leicht geöffnet und das Gebäck noch etwas darin ruhen lassen.

Veredelt wird das Osterbrot an der Oberfläche mit einer Schicht aus Mandelkrokant, die unbedingt auf das vom Backen noch sehr heisse Brot unmittelbar nach dem Herausziehen aus dem Ofen wegen der besseren Bindung an die Kruste gestrichen wird. Beim Zopf sollte man dabei nicht die Struktur verschwinden lassen sondern hervorgehoben, indem die Flechten nur in der Mitte mit dem Krokant betont werden. Alle anderen Formen können sehr grosszügig diese krönende Delikatesse erhalten.

Das Krokant lässt sich leicht selbst herstellen. In einer Pfanne wird Zucker erhitzt, bis dieser schmilzt und „karamelisieren“ genannt wird. Der Einfachheit halber wird eine Tüte mit Mandelsplittern oder -scheibchen gekauft und in die flüssige Zuckermasse gegeben, gut darin ständig umgerührt, damit nichts anbrennt und eine kleine Weile darin geröstet.

Es bietet sich an, etwas vegane Margarine beizufügen. Das macht die Konsistenz des Krokants weicher und die Mandeln haften nach der Abkühlung sehr gut an der Oberfläche des damit bestrichenen Osterbrotes – vor allem, wenn es schön dick damit aufgetragen wird. Beim vorsichtigen Schneiden fallen nicht so viele Mandeln herunter.

Es muss nicht immer eine aufwändig hergestellte Torte zu den Festtagen sein. Ein selbst gebackenes Osterbrot ist dazu eine gute Alternative, die bestimmt jedem schmeckt. Es sollte so wie es ist genossen werden – ohne einen zusätzlichen Aufstrich mit Butter, Konfitüre oder Honig, der nur unnötige Kalorien enthält.

Auch Experimente mit zusätzlichen Gewürzen wie Zimt oder Vanille sind hier nicht unbedingt zu empfehlen um den Mandelgeschmack der Kruste und des Hefebrotes mit genügend Beigaben nicht durch zu viele Noten zu mindern.

Mit diesem Tipp wünschen wir unseren Lesern eine schöne Osterzeit und einen guten Start in den Frühling.

(Foto: Autor BerndH, Lizenz CC BY-SA 3.0)

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