Zutaten: Mehl, Bier, Backpulver, Salz, (Zucker oder flüssiger Honig/Rübensirup)

Unser heutiges Grundrezept ist fantastisch einfach. Wer sich bisher nicht daran wagte, ein Brot selber zu backen, dem bietet sich ein Einstieg ohne Zusatzstoffe für dieses selbst hergestellte Grundnahrungsmittel. Bäckereien verwenden heute oft vorgefertigte industrielle Backmischungen mit all ihren zugefügten Geschmacks- und Strukturverbesserern.

Sie benötigen nur ein halbes Kilogramm Mehl und einen halben Liter Bier – ein Verhältnis, das sich leicht merken lässt sowie ein kleines Päckchen Backpulver. Das in eine Schüssel gesiebte Mehl wird mit dem Backpulver und einem Teelöffel Salz (und einem Teelöffel eines oben genannten Süssungsmittels, aber nicht zwingend notwendig) vermischt. Anschliessend giessen Sie das Bier etappenweise dazu und verrühren die Masse zu einem geschmeidigen aber nicht zu flüssigem Teig. Wer keinen Alkohol zu sich nehmen darf, kann selbstverständlich vorsichtshalber auf Malzbier ausweichen, wobei durch die hohen Temperaturen des Backprozesses der Alkoholgehalt zu gut wie komplett verflüchtigt und höchstens in „homöopathischen Spuren“ verhanden ist.

Die Auswahl der Mehlsorte und der Mahlgrad (und die eventuell beigefügten Zutaten Ihrer Wahl) beeeinflussen die Konstistenz des Teiges. Sehr feinkörniges Mehl saugt mehr Flüssigkeit auf. Also nicht die ganze Bierflasche auf einmal in die Schüssel geben.

Der Brotteig ist schon fertig zum Backen. Sie geben ihn in eine Kastenform, die mit Backpapier ausgelegt ist und ritzen mit einem Messer Streifen ein. Feuchten Sie dazu das Messer mit Wasser an, so bleibt der Teig nicht daran kleben.

Die Backzeit bei Ober- und Unterhitze beträgt ca. 45 Minuten bei 180 Grad im vorgeheizten Ofen. Je nach Gerät variieren vorgegebene Backzeiten um ein paar Minuten.

Zwei kleinere Kastenformen sind optimaler als eine grosse. Damit vermeiden Sie, dass das Innere des Brotes noch nicht durchgebacken ist (Schliffbildung), während das Äussere schon gefährlich verbrannt aussieht. Ein weiterer Vorteil ist, dass Sie zuvor den Teig halbieren können und verschiedene Brotsorten herstellen, zum Beispiel ein Kümmelbrot und ein Zwiebelbrot. Wer keinen Umluftofen besitzt, sollte nach der Hälfte der Backzeit für ein gleichmässiges Durchbacken die Formen umdrehen, so dass hintere Ende nun zur Ofentür gerichtet ist. Bei Bedarf kann jetzt ein passendes Stück Backpapier auf das Brot zum Schutz vor vorzeitigem Verbrennen der Oberfläche gelegt werden.

Am Ende des Backprozesses streichen Sie die Oberfläche des Brotes mit Wasser für einen schönen Glanz ein. Dabei können Sie nach Wunsch Haferflocken oder Sesamkörner mit darauf streuen. Nun noch einmal für kurze Zeit die Temperatur auf 220 Grad stellen und einige Minuten weiterbacken bis es schön knusprig aussieht. Dabei sollten Sie unbedingt den Bräunungsgrad im Auge behalten, um letztendlich keine Kohlebriketts zu produzieren.

Das Brot ist nun mit diesem Grundrezept fertig und keinesfalls durch die Verwendung von Bier bitter im Geschmack. Nach dem Herausnehmmen aus dem Backofen kann es etwas mit weissem Mehl bestäubt werden.

Sie können Variationen mit verschiedenen Mehlen und Bier ausprobieren. So können Roggen- und Dinkelmehl und Schwarzbier für einen kräftigeren Geschmack kombiniert werden. Umgekehrt passen Weizenmehl und ein kühles Blondes für ein Weissbrot gut zusammen. Bei Zugabe von einer etwas grösseren Menge eines Süssungsmittel Ihrer Wahl erhalten Sie ein Kuchenbrot. In dem Fall vorher nur einen halben Teelöffel Salz in den Teig geben.

Ausprobieren geht über Studieren:

Dieses Grundrezept lässt sich natürlich nach Belieben abwandeln. Zum dunklen und hellen Brot passen klein geschnittene Zwiebeln oder Knoblauch.

Für ein Weissbrot kann der Teig mit Sesam, Kräutern, halbierten Oliven, scharfen Paprikastückchen oder als süsse Variante mit vorher kurz eingeweichten Rosinen oder klein geschnittenen Trockenfrüchten, frischen Apfelstückchen und/oder gehackten Mandeln sowie den dazu passenden Gewürzen wie Ingwer oder etwas Zimt hergestellt werden.

Kümmel, Leinsamen oder klein gehackte Walnüsse passen zu dunklem Brot.

Nun wünschen wir ein gutes Gelingen beim Ausprobieren eines kinderleicht zu backendem Bierbrots und ein schönes Frühlingswochenende mit frischem Brot – und einem kühlem Bier.

Petrapez, 5.April 2014