Zutaten: Weizenmehl, gemahlene Nüsse/Mandeln, Zucker, vegane Butter/Margarine, Himbeer- oder Johannisbeer-Gelee/Marmelade, Zimt, Vanille, Zitrone
Ein leckerer Rezept-Vorschlag ohne Ei und tierische Produkte aus Kuhmilch für die bevorstehenden Osterfeiertage.
Das Backen einer Linzer Torte ist nicht aufwändig. Um ein bestes Ergebnis zu erhalten, ist eine Vorausplanung notwendig, denn der Mürbeteig muss eine längere Zeit im Kühlen ruhen, am besten ein paar Tage. Kurzentschlossene können natürlich diese Torte noch am gleichen Tag backen, aber den Teig für ein paar Stunden im Kühlschrank lagern.
Das Merkmal der beliebten Linzer Torte – die schon längst ihren festen Platz in der internationalen Küche erobert hat – ist die runde Form, ein Teig, der je zur Hälfte aus Getreidemehl und Nuss- oder Mandelmehl besteht, dieser wird mit Konfitüre aus Roten Johannis- oder Himbeeren bestrichen und anschliessend mit Gitterstreifen aus Mürbeteig belegt.
Faustregel für die Zubereitung des Mürbeteigs:
– ein Teil Mehl und Nussmehl
– ein halber Teil Margarine
– ein viertel Teil Zucker
Zunächst werden die trockenen Zutaten verarbeitet. 200 Gramm Mehl werden mit 200 Gramm gemahlenen Haselnüssen oder Mandeln in einer Schüssel miteinander vermischt. Dazu wird jetzt eine kleine Prise Salz, ein Teelöffel Zimtpulver, ein Päckchen Vanillezucker und 100 Gramm Zucker gegeben und nochmals alles gut mischen. Für eine dunkle Optik des Kuchens würde ein Esslöffel Kakaopulver sorgen. Aber schöner ist der Kontrast zwischen den hellen Kuchenstreifen und dem dunkelroten Fruchtaufstrich.
Nun werden eine Vierteltasse Wasser, etwas Zitronensaft und 200 Gramm vegane Margarine nach und nach hinzugegeben und alles gut durchgeknetet. Ist der Teig noch zu krümelig, etwas mehr Fett hinzufügen.
Wer gern das Gebäck mit Obstlikör abrunden möchte, sollte dazu einen Schuss aus dunkelroten Beeren auswählen: Himbeer-, Kirsch oder Johannisbeerlikör bzw. -geist – aber auf keinen Fall Billigfusel sondern nur aus hochwertiger Produktion. Ansonsten lieber darauf verzichten.
Jetzt muss der Teig unbedingt für längerer Zeit für ein paar Tage (ca. drei bis sechs) ruhen. Dazu wird er in ein sauberes Tuch eingewickelt und im Kühlschrank gelagert. Damit er dort nicht den Geruch der anderen Lebensmittel annimmt, am besten in einem abgedeckten Gefäss aus Keramik oder einem Topf. Zur Not geht auch eine Plastik-Box, aber aus gesundheitlichen Gründen sollte man Lebensmittel nicht unbedingt in Plastefolie oder Behältern aufbewahren, die unter Umständen chemische „Ausdünstungen“ abgeben.
Nachdem der Mürbeteig seine Ruhepause erhalten hat, wird er noch einmal gut durchgeknetet. Zwei Drittel davon wird in einer runden, mit Backpapier ausgelegten Springform gegeben, glatt gedrückt und grosszügig mit dem Früchte-Gelee bestrichen, das nicht zu flüssig in der Konsistenz ist.
Selbstverständlich kann der Kuchen auf einem normalen Blech gebacken werden, wenn keine runde Form zur Hand ist.
Das andere Drittel Teig wird auf einer mit Mehl bestäubten Unterlage und mit einer ebenso mit Mehl bestäubten Kuchenrolle (was ein Ankleben des Teiges verhindert) flachgewalzt. Daraus werden die Zierstreifen geschnitten, die in dem bekannten Gittermuster der Linzer Torte auf den Kuchen zuletzt angeordnet und vorsichtig angedrückt werden. Je schmaler diese Streifen sind umso feiner wirkt das Gebäck. Wer nicht die Geduld oder das geübte Händchen dafür mitbringt – alles kein Problem. Eine eher rustikalere Variante mit breiteren Streifen ist hier keinesfalls ein Manko und liegt im Trend eines natürlichen Looks.
Die Linzer Torte wird schonend bei 180 Grad Backofentemperatur für ca. 45 Minuten auf mittlerer Schiene gebacken. Nach einer halben Stunde sollte man ein Backblech in die obere Schiene schieben, um ein vorzeitiges Bräunen der Oberfläche zu verhindern. Die schmalen Teigstreifen sind schneller gebacken als der Tortenboden. Das ist besser als Alufolie auf die Torte für den gleichen Zweck zu legen – der Umwelt zuliebe. Am Ende des Backprozesses wie immer nach Sicht beurteilen, ob die Torte fertig ist.
Nachdem die Linzer Torte aus dem Ofen geholt wurde und etwas abgekühlt ist, könnte man noch den Kontrast des Rastermusters mit Puderzucker auf den Streifen (aber nur dort) betonen. Das ist etwas für sehr Geduldige, die den Puderzucker ganz vorsichtig mit zwei Fingern dort entlangrieseln lassen.
Ein Gebäck aus Mürbeteig schmeckt am besten, wenn es gut ausgekühlt und durchgezogen ist: frühesten am nächsten Tag. Wer diese Torte für Gäste und Familie zu den kommenden Festtagen backen möchte, sollte die Herstellung im Gegensatz zu frischen Brötchen aus Hefeteig jetzt einplanen. Es klingt komplizierter und zeitaufwändiger als es ist.
Wir wünschen unseren Lesern ein schönes Osterfest.
(Foto: Els Diederen unter GNU Free Documentation License)