Zutaten: Gemüse nach Wahl
Frisches Obst und Gemüse für die Zubreitung von Mahlzeiten zu verwenden sollte immer die erste Wahl sein. Dennoch ist es sinnvoll, sich einen Vorrat an getrockneten Gemüsearten anzulegen.
Oft fehlt die Zeit, wegen einem fehlenden Bund Suppengrün noch einmal einzukaufen, was sich nach Ladenschluss sowieso erübrigt oder es werden nur kleinere Mengen benötigt, die immer schnell zur Hand sind. Ein weiterer Vorteil ist es, sich selber eine Auswahl bestimmter Sorten auszusuchen.
Heute wird Obst und Gemüse zumeist im Backofen oder im Dörrapparat mehrere Stunden lang getrocknet, was jedoch Energie verbraucht. Besser ist es, sich auf die klassische, herkömmliche Art des Lufttrocknens zu besinnen. Unsere Eltern und Grosseltern fädelten noch Apfelringe oder Pilzstücken auf eine Schnur, viele werden das noch kennen.
Genauso geeignet ist diese Methode zum schonenden Konservieren von Gemüse. Werden die Stückchen von verschiedenen farbigen Gemüsearten abwechselnd auf einen Faden gefädelt, erhält man noch zusätzlich einen schönen, attraktiven Zimmer- bzw. Fensterschmuck als Blickfang aus natürlichen Materialien für ein paar Wochen. Mit Beginn der dunkleren Jahreszeit ist diese fröhliche Dekoration eine Bereicherung und entschädigt die Zeit, die für die Vorbereitung aufgewendet wurde. Wer diese Arbeit mit Kindern durchführt, wird bestätigen können, dass ein solcher gemeinsamer Bastelnachmittag viel Spass für alle mit sich bringt.
Kohlrabi, Sellerie, Süsskartoffeln, Petersilienwurzeln, Möhren, Schwarzwurzeln, Rettiche, kleinere Zwiebeln, Porree, rote Beete – die meisten Wurzelgemüse eignen sich, aber auch Paprika, Pepperoni und Kürbis.
Zunächst wird das Gemüse ohne Blätter am besten mit einer Bürste und Wasser gesäubert und mit einem Tuch gut abgetrocknet. Möglichst schnell dabei arbeiten, damit sich nichst unnötig mit Wasser vollsaugt.
Mit einem Messer oder Kartoffelschäler wird die Schale entfernt. Bei einigen Gemüsearten wie Möhren, Süsskartoffeln, rote Beete oder Hokkaidokürbis ist das überflüssig, hier genügt ein Ausputzen.
Längliche schmale Formen wie Möhren und Schwarzwurzeln werden am besten in Ringe geschnitten, ebenso verfährt man mit den Zwiebeln und dem Porree. Grössere Formen (Kürbis, Kohlrabi, Sellerie) in maximal ein bis zwei Zentimeter. Wichtig ist es, die Scheiben so dünn wie möglich zu schneiden, um das Trocknen an der Luft ohne Fäulnis- oder Schimmelbildung zu gewährleisten.
Mit einer Stopfnadel mit grossem Öhr werden die Stückchen auf einen festen Faden oder dünnen Strick abwechselnd aufgefädelt, ohne dass diese sich berühren um genügend Luftzirkulation zu lassen.
Es bietet sich an, hier schon eine Auswahl zu treffen, wie das Gemüse-Potpourri ausfallen soll: entweder alles kunterbunt gemischt oder zum Beispiel Kürbis und Möhren oder Sellerie und Zwiebeln.
Die Girlanden finden nun für ein paar Wochen als Schmuck ihren Platz zum Trocknen an einem warmen, gut durchlüfteten Ort in der Wohnung. Oft sind heute die Heizungskörper unter einem Fenster montiert, hier könnte man die Stricke quer aufgespannt anbringen.
Jetzt im Herbst bei einer Witterung mit erhöhter Luftfeuchtigkeit besonders über Nacht und in den Morgenstunden wird es auch an sonnigen Tagen schwierig, das Gemüse ausserhalb des Hauses vollständig zum Trocknen zu bringen.
Nun heisst es nur noch Geduld. Wer seine „Ernte“ zu voreilig in eine Vorratsdose verpackt, darf sich nicht wundern, wenn nach einiger Zeit Schimmelbildung einsetzt. Wer sich nicht sicher ist, kann das Ganze zur Sicherheit auf einem Backblech verteilen und für eine halbe bis Dreiviertelstunde bei 50 Grad bis 60 Celsius nocheinmal dörren lassen oder auf einen warmen Ofen bzw. Heizkörper stellen.
Mit diesem selbst hergestellten Vorrat wird die vermehrte Verwendung von Gemüse bei der Essenzubereitung von heissen Speisen erleichtert, vor allem von Eintöpfen, da er zur stets zur Hand ist wie ein Salzstreuer und sofort verwendet werden kann.
Wir wünschen gutes Gelingen!